Beim „Wasserfest“ am 8.Mai genoss das Publikum eine Mischung aus Musik und Vorträgen. Höhepunkt: Händels Wassermusik an der Krummen Lanke.

Am Sonntag den 8. Mai haben sich die Vögel im Grunewald sicherlich gewundert. So viel Gesänge und Musik im Wald, die ihnen Konkurrenz machten! Menschenchöre, eine Flöte im Gebüsch, und dann als krönenden Abschluss die Wassermusik von Händel! Gespielt vom Dahlemer Kammerorchester unter der Leitung von Philip Douvier vor über 100 Menschen und mit direktem Blick aufs Wasser.

Organisiert hatte das Ganze eine kleine Gruppe rund um den Verein Papageiensiedlung. Ihr ging es darum, ins Bewusstsein zu rücken, wie kostbar das Lebenselixier Wasser ist, ganz besonders in Zeiten des Klimawandels. Den Auftakt bildete eine vierhändige Klavierversion von Smetanas „Moldau“, perlend gespielt von Sabine Eicke und Katharina Hermann; der Fluss der Musik strömte durchs geöffnete Fenster eines Hauses im Wieselbau. Danach ging es in mehreren Stationen weiter bis zur Krummen Lanke. Ute Scheub las die „Reise eines Regentropfens“ vor; auf der Ruine von Onkel Toms Hütte dirigierte Christoph Moericke Kanons und Fabian Scheidler berichtete über die Wassertempel in Bali; Elisabeth Bingel spielte auf ihrer Querflöte Debussys „Nachmittag eines Fauns“, teils zusammen mit Moritz Schmejkal und seiner metallenen Handpan; auf einem Höhenplateau über dem See sang der Papagena-Chor und berichtete Hans-Jürgen Kraft über 14 Jahre Kampf um die Rekommunalisierung der Berliner Trinkwassers; am alten Brunnen hinter der Brücke erklärte Gabriele Schulze die Besonderheiten der hiesigen Wassergewinnung; und nach Händels „Wassermusik“ labten sich alle bei strahlendem Wetter in einem gemeinsamen Picknick.

Das Wasserfest mit seiner Mischung aus Musik und Reden sprach Gefühle, Sinne und Verstand gleichermaßen an. Die Reaktion des Publikums war überwältigend positiv. Deshalb versprach das Organisationsteam bereits, es im nächsten Jahr – wenn irgend möglich – mit anderem Programm zu wiederholen.