Quartiersgruppen

 

Gruppe Waldsiedlung Krumme Lanke

Hier sollen im Anschluss an die Datenanalyse durch die Berliner Energieagentur Ideen für eine fossilfreie Energieversorgung entwickelt werden.

 

Gruppe Poßweg-Siedlung

Wir möchten interessierten und neugierigen Nachbar:innen anbieten, sich darüber auszutauschen, was in diesem Mini-Kiez für sie wichtig ist: Welche Art der Neunutzung bringt den größten Vorteil für Mieter:innen? Welche Mieter-Solarstromprojekte sind denkbar? Wie geeignet ist ein Walmdach für Photovoltaik? Ist vernetzte Nutzung von selbstgewonnener Energie realisierbar? Gibt es neue Nutzungsideen für Gemeinschaftsflächen? Was wollen wir gar nicht?

 

Gruppe Deisterpfad: Wie aus dem Ende fossiler Energie eine neue Nachbarschaft entsteht

Lösungen für energetische Sanierungen gelingen am besten gemeinsam – das hilft beim Denken, verbindet Interessen, mindert Kosten und fördert die Nachbarschaftlichkeit.

Seit dem Sommer 2022 sitzen fünf Familien im Deisterpfad in der sogenannten Weserberglandsiedlung zusammen und denken nach, tragen Daten zusammen, überlegen: wer will was? Was lohnt sich für mich? Für uns?, Wie kann es gelingen? Die fünf Nachbarn und Bewohnerinnen der Reihenhäuser Nr. 31-41 verbindet das gemeinsame Ziel, Energie zu sparen, sich durch Dämmung auch vor Hitze im Sommer zu schützen, die Wärmeerzeugung von Gas und/oder Öl auf regenerative Energien umzustellen und nach Möglichkeit gemeinschaftliche Lösungen umzusetzen. Um Synergien zu erzeugen, versuchen sie, gemeinschaftliche Lösungen zu finden und umzusetzen. Zunächst für ein Haus und damit beispielgebend auch für die Reihenhäuser gegenüber und links und rechts davon. Denn was hier gelingt, könnte ebenso auf andere Häuser übertragen werden: dort und im Eggepfad oder den Doppelhaushälften im Süntelsteig oder im Hilssteig oder am Quermatenweg.

Damit fängt es an, spannend zu werden. Zwar wohnen alle in Häusern des Baujahrs 1934 und des gleichen Bautyps, mit Spitzdach und ohne Denkmalschutz. Dennoch unterscheidet die Bewohner:innen und ihre Reihenhäuser doch vieles. Die sechs „Scheiben“ eines Reihenhauses weisen alle unterschiedliche Sanierungs- und Modernisierungsstände aus: bei der Dämmung der Dächer, der Dichtung von Fenstern und Türen und der Wärmeerzeugung. Das ist dem Umstand geschuldet, dass die Eigentümer:innen unterschiedlichen Alters sind, von Jahrgang 1940 bis 1985, und ihre Häuser häufig nur einmal beim Einzug saniert haben. Hinzu kommen soziale Unterschiede bei Rente, Einkommen und Vermögen bei den älteren Paaren oder in den Familien mit und ohne Kinder. Betriebszeiten für Öl- und Gasheizungen laufen bei dem einen früher, bei der anderen später aus. 

Doch bei allen steigen die Preise für fossile Energien, wächst das Bewusstsein für Klimaschutz oder das Streben nach Autarkie oder auch der Wunsch, Elektro-Autos oder E-Bikes mit selbsterzeugtem Strom aufzuladen. Die Bereitschaft für Investitionen in energetische Sanierungen wird deshalb von demografischen, ökonomischen und ökologischen Faktoren bestimmt: Kann ich mir das leisten? Lohnt sich das für mich oder für uns? Mit anderen Worten: Das individuelle und gemeinschaftliche Sanierungs-Interesse ist abhängig von der betriebswirtschaftlichen Kostenrechnung und von der unterschiedlichen Lebenserwartung und Erlebenszeit.

Nachdem die Gruppe viele Daten und Gutachten zusammengetragen hat, will sie jetzt Energieeinspar-Potenziale berechnen und darauf aufbauend energetische Sanierungsmaßnahmen diskutieren, spitz die Kosten rechnen und dann hoffentlich gemeinschaftliche Lösungen finden. 

Um den Fortschritt zu besprechen, treffen sich die Nachbarn aus 31-41 einmal monatlich bei einer Flasche Wein: Wer hat was in Erfahrung gebracht, welche neuen Ziele sollen bis wann erreicht sein?

Die Gruppe wünscht sich, dass das Beispiel Schule macht und daraus mehr entsteht als eine neue Verpackung für die Häuser. Schon denken die Nachbarn über weitere Themen nach, etwa Müll gemeinschaftlich in Niederflur-Containern an der Zufahrt ihrer Straßen zu sammeln. Oder dem Nachbarn sein Auto zur Verfügung zu stellen, damit zwei oder drei sich eins teilen. Oder den Gärten die Zäune zu nehmen und hinten im Garten gemeinsam Beete zu bewirtschaften. Es sieht ganz so aus, als würde am Ende der fossilen Energie eine neue Nachbarschaft entstehen.