Über kliQ

 

kliQ, das Projekt für ein klimafreundliches Quartier zwischen Krumme Lanke, Onkel Toms Hütte und Oskar-Helene-Heim, will mit lokalen Maßnahmen der globalen Klimakrise entgegenwirken.

Bei kliQ geht es um die Reduzierung von Treibhausgasen in allen Lebensbereichen. Um Energieeinsparung bei Strom und Heizung, um Alternativen zu Öl und Kohle, um Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen. Es geht um eine zukunftsfähige Mobilität: Alternativen zum eigenen Auto und Verkehrsberuhigung, etwa durch Mobilitätsstationen, Car-Sharing, Tempo 30, Begegnungszonen und Spielstraßen. Es geht um naturnahes Gärtnern und die Erhaltung der Artenvielfalt. Um gesunde Ernährung und sozialen Zusammenhalt.

Wer ist kliQ

Gestartet wurde kliQ zunächst als kliP (klimafreundliche Papageiensiedlung) vom Nachbarschaftsverein Papageiensiedlung. Das Ziel: die denkmalgeschützte, bald 100 Jahre alte Siedlung der Berliner Moderne in eine klimagerechte Zukunft zu führen. Mit kliQ reicht das Projekt inzwischen über die Siedlung hinaus.

Andere Wohngebiete sind mit dabei: die Weserbergland- und die Waldsiedlung Krumme Lanke, die Alliierten- und die Schanzensiedlung, die Poßwegsiedlung und der Schul- und Sportfeldkiez. Einige Anwohner und Nachbarinnen haben in ihrem Wohnumfeld Gruppen gegründet, die an einem klimafreundlichen Quartier mitarbeiten.

Was will kliQ

Ziel des Projektes ist es, möglichst schon bis 2030 ein klimaneutrales Quartier zu schaffen. Wenn das gelingen soll, kommt es auf alle an.

Auf diejenigen, die in Einfamilienhäusern oder Eigentumswohnungen leben oder zur Miete in den großen Wohnanlagen. Auf Wohnungsunternehmen wie VONOVIA mit dem größten Gebäudebestand im Quartier und andere. Auf Wohn-Eigentümer-Gemeinschaften (WEGs). Auf alle, die in Klimaschutz investieren wollen, etwa in Solardächer oder andere Maßnahmen.

Es kommt auf Schulen an, Kitas, das Krankenhaus Waldfrieden, die Emmaus-Gemeinde, Sportvereine, Gewerbetreibende und Eigentümer von Gewerbe-Immobilien. Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Peter-Lenne-Schule, die Staatliche Fachschule für Gartenbau und größte Agrarschule Deutschlands, schon sehr weit gekommen und in jeder Hinsicht Vorbild.

Es kommt auch auf alle an, die mobil sein wollen. Für die Mobilitätswende im Quartier kommen nachbarschaftlich organisierte Fahrgemeinschaften oder Pool-Sharing infrage. Ebenso Mobilitäts-Dienstleister wie Miles oder Sixt, deren Fahrzeuge entlang der Argentinischen Allee zur Abfahrt bereit stehen, oder das Unternehmen Allego, das auf Privatgrundstücken Ladesäulen aufstellen und betreiben will. Und insbesondere die BVG mit ihrer Tochtergesellschaft JELBI, die im Quartier eine Station errichten will, um das Mobilsein ohne eigenes Auto zu ermöglichen.

Wie kliQ das schafft

Damit  im Quartier möglichst schnellmöglichst viel passiert, ist aus dem selbstorganisierten Projekt „Nachbarn helfen Nachbarn“ in der Papageiensiedlung ein größeres geworden. Wie in anderen Berliner Bezirken gibt es mit kliQ jetzt auch in Steglitz-Zehlendorf ein mit KfW-Mitteln gefördertes Projekt „integriertes energetisches Quartierskonzept“, das mit professioneller Unterstützung der Berliner Energieagentur durchgeführt wird. Normalerweise wird so ein Antrag auf Förderung von der Kommune gestellt. Da das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf sich aber weder personell noch finanziell in der Lage sah, den KfW-Antrag, die Ausschreibung und den etwa einjährigen Prozess der Konzeptentwicklung zu organisieren, hat der Nachbarschaftsverein Papageiensiedlung e.V. diese Aufgabe als sogenannter Weiterleitungsempfänger übernommen.

Gemeinsam mit der Berliner Energieagentur hat kliQ im Frühjahr und Sommer 2022 eine  Bestandsanalyse durchgeführt. Darauf aufbauend entstand eine Potenzialanalayse, die zeigen soll, wer wo wie mehr Photovoltaik nutzen kann, wie der Wärmschutz verbessert, das Stadtwärmenetz erweitert kann oder mit Geothermie Nahwärmenetze aufgebaut werden können. Auch die Potenziale für eine klimafreundlichere Mobilität im und durchs Quartier werden ermittelt.

Auf der kliQ-Konferenz  am 5. und 6. November 2022 im Emmaus-Gemeindesaal wurden erste Ergebnisse der Bestands-und Potenzialanalyse vorgestellt. Der Endbericht der Berliner Energieagentur liegt Anfang 2023 vor. Er soll Vorlage sein für das sich dann hoffentlich anschließende Förderprojekt zur energetischen Stadtsanierung mit einer Laufzeit von 3 bis 5 Jahren.

Darüber hinaus pflegt kliQ die Zusammenarbeit mit einzelnen Fachabteilungen von Bezirk, Senat und mit anderen Akteuren, die für die klimafreundliche Entwicklung im Quartier eine Rolle spielen. Etwa, um mitzubestimmen, wo im Quartier Laternenmasten mit Ladekabeln für E-Autos ausgestattet werden sollen, oder um Radwege auf den großen Straßen in und um das Quartier zu realisieren.

Zur Information und Beteiligung der Nachbarschaft  bietet kliQ vielfältige Möglichkeiten an.
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